Camperausbau
Dass der Ausbau des eigenen Campers gelingt, sollte man sich einen Plan machen, was man alles umsetzen möchte. Wir haben als Inspiration etliche Stunden auf Pinterest verbracht und uns hier so viele Ideen wie möglich gesammelt. Vor allem stand der günstige und leichte Ausbau im Vordergrund.
Da die Wahl des Basisfahrzeugs schon im ersten Stritt getroffen wurde, oder ihr bereits ein Fahrzeug habt, könnt ihr nun anfangen einen ersten Entwurf zu zeichnen. Hierbei müsst ihr insbesondere auf die Maße und den Grundriss achten.
Je nachdem, wie eure Basis ausgestattet ist, müsst ihr eventuell auch eine Bodenplatte planen. Hierzu findet ihr mehr Informationen unter dem Punkt „Ausbau“.
Jetzt könnt ihr versuchen, alle Elemente auf dieser Grundfläche unterzubringen. Für uns war wichtig, dass wir aus dem Fahrerbereich direkt nach hinten durchlaufen können, ohne auszusteigen. Das führte dann auch dazu, dass nicht mehr viele Möglichkeiten für den Schrank übrig geblieben sind. Außerdem haben wir auf einer Campermesse eine tolle Möglichkeit entdeckt, die „Küche“ so platzsparend wie möglich zu bauen und trotzdem sowohl im geschlossenen Camper, als auch draußen zu kochen (siehe Bild). Für uns war also klar: Der Kleiderschrank muss auf die rechte Seite des T5 und die Hälfte der Seitentür wird durch den Kochschrank eingenommen.
Nun fehlte noch das Bettgestell und der Kühlschrank. Auch beim Bett wollten wir es anders machen als die meisten anderen. Da wir den Camper auch zu Hause als Transporter nutzen, musste die komplette Länge, auch als Camper nutzbar sein. Also haben wir das Bett zum Ausklappen auf die linke Seite verlagert und davor den Kühlschrank gestellt.
Mit dieser Planung konnten wir jetzt auch festlegen, wo überall Schalter und Steckdosen eingebaut werden sollen. Da wir im Urlaub eigentlich nie normale Geräte mit einem Schuko-Stecker mitnehmen, waren diese für uns auch nicht relevant und wir haben uns gegen ein 230V Bordnetz entschieden. Dennoch haben wir zur Sicherheit einen Spannungswandler eingebaut, um im Fall der Fälle auch unsere Laptops laden zu können.
So sah unser Plan aus und dieser musste jetzt umgesetzt werden.
Elektrik
Ausbau
Jetzt sollte alles nötige vorbereitet worden sein, um den Ausbau zu starten. In der Planung habt ihr eure Vorstellung zu Papier gebracht. Jetzt könnt ihr euch daran orientieren.
Doch bevor ihr mit den Möbeln anfangen könnt, muss der Camper vorbereitet werden. Alles im Kofferraum muss raus. Auch die Wände!
Die alten Wandverkleidungen haben wir direkt als Vorlage für die neuen genutzt. Je nachdem wie eure Wände aussehen könnt ihr auch, die alten wieder einbauen.
Hinter den Verkleidungen könnt Ihr dann alles mit der Isolierung zu verkleben. Wir haben zur Isolierung Armaflex in 19 mm Stärke benutzt. Es gibt hier sicherlich verschiedene Anbieter, die dieselbe Funktion erfüllen. Prüft jetzt schon, ob ihr eventuell Kabel in den dafür vorgesehenen Kanälen verlegen könnt. Das erspart euch später einiges an Ärger (Wir mussten unsere Verkleidungen mehrere Male abnehmen).
Für die Bodenplatte haben wir die bereits vorhandene Platte genommen und diese mit Linoleum in Korkoptik belegt. Solltet ihr bei Eurem Camper noch keine Bodenplatte eingebaut haben, könnt ihr entweder eine zum Wagen passende Platte kaufen, oder selbst eine bauen. Hierfür eignen sich Siebdruckplatten besonders gut. Solltet ihr nach einer Günstigeren alternative suchen, empfehle ich OSB platten. Diese solltet ihr aber auf keinen Fall mit der Karosserie verschrauben! Verschraubungen bieten eine Angriffsfläche für die Karosserie und können zu Roststellen führen.
Eine gute Möglichkeit ist, ein Untergestell aus Fichtenkanthölzern zu bauen und diese mit Sikaflex zu verkleben. Verkleben mag bei einem Camper zwar nicht stabil klingt, aber Sikaflex wurde genau für solche Anwendungsfälle entwickelt und hält bombenfest. Ein Vorteil der selbstgebauten Bodenplatte ist, dass ihr die Zwischenräume der Unterkonstruktion dafür verwenden könnt, um auch den Boden zu dämmen. Damit erreicht ihr eine deutlich bessere Isolierendung und ihr verschwendet keinen Platz. Auf die Unterkonstruktion kann dann die Bodenplatte verschraubt werden.
Wenn ihr die Verkleidung jetzt schon einmal abgenommen habt, könnt ihr diese jetzt als Schablone für die neue nutzen. Wir haben uns für besonders leichtes Pappelsperholz in 8mm mit einer dunklen Lasur für Innenräume entschieden. Kauft einfach eine große Platte und legt die Schablone zum anzeichnen auf. Achtet hierbei darauf, dass ihr die Schablone mit der Sichtseite auf die Platten legt! Hierdurch spart ihr euch das Radieren der Bleistiftstriche und die Schnittkante wird mit einer Stichsäge deutlich sauberer.
