USA für unter 150 EUR pro Tag
Heute nehmen wir euch mit auf eine Reise durch die USA und geben euch einen Einblick, wie viel unser Trip gekostet hat. Da wir nicht direkt aus Deutschland angereist sind, lassen wir die Flugkosten in diesem Beitrag außen vor. Vielleicht helfen euch unsere Erfahrungen dabei, ein besseres Gefühl für die Preise in den USA zu bekommen und ein paar nützliche Tipps für eure eigene Tour mitzunehmen.
Wir teilen, was wir ausgegeben haben, wo wir gespart haben und welche unerwarteten Kosten auf uns zukamen. Begleitet uns auf unserem Abenteuer und erfahrt, was es wirklich bedeutet, durch die USA zu reisen – vom Budget bis zu den unvergesslichen Erlebnissen, die jeden Cent wert waren.
Wie sind wir eigentlich gereist?
Günstig durch die USA zu reisen, ist definitiv eine Herausforderung. Unsere erste Idee war, mit einem gemieteten Camper zu fahren – die perfekte Lösung für Flexibilität und Abenteuerlust, dachten wir. Doch als wir die Preise sahen, fiel diese Option schnell flach. Ein Camper hätte uns mindestens 4.500 € gekostet, was weit über unserem Budget lag.
Also mussten wir umplanen und entschieden uns, stattdessen ein großes Auto zu mieten. Bei der Auswahl haben wir besonders auf die Größe geachtet und uns für einen Nissan Pathfinder entschieden. Doch wie das Leben manchmal so spielt, bekamen wir bei der Abholung nicht das, was wir gebucht hatten. Glücklicherweise konnten wir vor Ort klarstellen, dass wir ein Fahrzeug mit flachem Kofferraum und ausreichend Platz benötigen. So kamen wir schließlich zu unserem Ford Edge, dem treuen Begleiter für die nächsten vier Wochen.
Den Wagen haben wir über booking.com bei Alamo für 1.465 € gemietet – das macht 52 € pro Tag. Ein stolzer Preis, der schon ein gutes Drittel unseres geplanten Budgets verschlang, aber für die Flexibilität und den Komfort war es uns das wert.
Nur mit dem Auto konnten wir natürlich nicht leben, deshalb haben wir uns den nächsten Walmart gesucht und uns ordentlich ausgestattet.
Unsere Einkaufsliste:
- 2x Schlafsäcke
- 2x Isomatten
- 2x Kissen
- Sonnenschutzfolie
- Gaskocher und Kartuschen
- Minikühlbox
- Campinggeschirr Set
- Gewürzset
- Geschirrtuch
- Messer Set
- Kochlöffel Set
- Plastikbox
- Wäscheleine
Wie ging es weiter?
Nachdem wir uns über zwei Stunden durch den riesigen Walmart geschlagen haben, hatten wir schließlich alles zusammen, was wir für die kommenden Wochen benötigen würden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 290 $.
Nun waren wir bereit, mit unserem kleinen Ford durch die USA zu fahren. Abgesehen von einer Ausnahme in Las Vegas konnten wir fast überall kostenlos übernachten. Dabei haben uns insbesondere die Apps „Wikicamps“ und „Park4Night“ wertvolle Dienste geleistet. In den USA ist das Übernachten im Auto grundsätzlich erlaubt, solange es nicht ausdrücklich verboten ist. Wo es Einschränkungen gibt, sind diese in der Regel gut ausgeschildert. Allerdings haben sich selbst die Amis nicht wirklich daran gehalten und Polizisten haben die illegalen Camper meistens gekonnt ignoriert.
In Las Vegas gestaltete sich das Übernachten jedoch als etwas schwieriger. Wir entschieden uns, in einem Hotel/Casino zu schlafen. Da wir am Sonntag ankamen, waren die Preise noch akzeptabel. Unter der Woche kann man in einigen guten Casinos bereits für 50 € ein Zimmer für zwei Personen bekommen. Aber Achtung! Die Hotels lassen sich ALLES extra bezahlen und auf den bei Booking angezeigten Preis, kommt meist noch ordentlich Gebühr rauf. Allein der Parkplatz kostete bereits 41 $. Ein Lichtblick waren die kostenlosen Drinks im Casino – setzt euch einfach an eine Slotmaschine, werft ein paar Dollar ein und ruft die Kellnerin zu euch.
Für Aktivitäten haben wir eigentlich nie etwas bezahlt. Hier hat uns der „America the Beautiful“ Pass ordentlich Geld sparen lassen. Dieser Pass kostet einmalig 80 $ pro Auto und gewährt Zugang zu allen Nationalparks. Normalerweise kostet der Eintritt zu einem Nationalpark zwischen 25 und 35 $ pro Tag. Nicht mit enthalten sind jedoch der Horseshoe Bend, der Antelope Canyon und das Monument Valley, da diese Attraktionen auf dem Gebiet der Navajo Indianer liegen und von ihnen verwaltet werden.
Ein weiterer Tipp ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten. San Francisco und San Diego bieten ein ausgezeichnetes Busnetz, und auch Los Angeles lässt sich auf diese Weise hervorragend erkunden. Das Ticket ist preiswert und ermöglicht den Zugang zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten, was auch ordentlich Geld bei den Parkplätzen spart.
Für alle Nahverkehrsanbieter gilt: Tickets können am Automaten gekauft werden, aber dabei kommen oft zusätzliche Gebühren für die Platzkarte hinzu. Eine bequemere Option ist der Kauf der Tickets direkt im Wallet auf dem Handy. Öffnet einfach Google Wallet oder Apple Wallet und gebt den Namen der Stadt ein. Falls ihr euch unsicher seid, wie das funktioniert, braucht ihr euch keine Sorgen machen. An den wichtigsten Umsteige- oder Zustiegsplätzen gibt es Personal, das euch gerne weiterhilft.
Kostenpunkt Essen!
Beim Thema Essen lässt sich am einfachsten – oder je nach Perspektive auch am schwierigsten – Geld sparen. Obwohl wir gelegentlich bei Burgerketten oder in Restaurants waren, haben wir unser Essen die meiste Zeit selbst (warm) gemacht. Unsere Hauptnahrungsquelle war Walmart, wo wir uns hauptsächlich mit Brot, Wurst, Käse und abends Instantnudeln eindeckten. Tag ein, Tag aus… So konnten wir pro Tag zwar unter 10$ für essen bleiben, aber nahrhaft war das ganz sicher nicht. Im Vergleich dazu kostet ein Besuch bei einer Burgerkette mindestens 10 $ pro Person, selbst wenn man sparsam ist.
Ab und zu gönnten wir uns einen Eistee oder einen Kaffee, wodurch unsere durchschnittlichen Essenskosten auf etwa 20 $ pro Tag stiegen. Das restliche Budget ging hauptsächlich für Benzin und den öffentlichen Nahverkehr drauf. Übrigens wird Benzin in den USA in Gallonen (1 gal = 3,79 l) angegeben und kostet ungefähr 4 $ pro Gallone.
Nun stellt sich die Frage, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Unsere Antwort lautet eindeutig: Ja! Auch wenn wir nicht die kulinarische Vielfalt der amerikanischen Küche erleben konnten, haben wir erheblich gespart. Essen ist zwar ein wesentlicher Bestandteil der Kultur eines Landes, aber in den USA war uns der zusätzliche Preis für kulinarische Erlebnisse nicht gerechtfertigt. Schließlich steht noch eine lange Reise vor uns, und wer weiß, wofür wir das gesparte Geld noch brauchen könnten? Zudem hatten wir ein echtes Abenteuer, und Abenteurer essen nun mal nicht jeden Tag in Restaurants 😉.
