Tikal - Die versunkene Stadt

Nun haben wir schon die Hälfte von unserer Guatemalareise geschafft und für uns geht es weiter nach Flores, dem Ausgangspunkt für Tikal. Die kleine Insel ist nur über eine Brücke erreichbar. Einst war Flores, genau wie Tikal, eine Stadt der Maya. Es war sogar die letzte Mayastadt, die sich gegen die spanische Eroberung gewehrt hat. Davon merkt man heute allerdings nichts mehr. Nachdem die Spanier unter großen Verlusten Flores eingenommen haben, wurde die gesamte Stadt dem Erdboden gleich gemacht.

Flores
Flores vom Mirador Rey Canes

Flores

Flores ist ein absoluter Touristenhotspot. Die kleine Insel besteht nur aus Restaurants, Hotels und Souvenirläden. Doch auch wenn für die meisten Touristen Tikal der einzige Grund für einen Besuch von Flores ist, gibt es rings herum einiges zu entdecken.

Wir sind mit dem Lancha auf die andere Seite des Sees gefahren. Der kleine Ort heißt San Miguel. Wenn das Wetter passt, kann man auf den Mirador Rey Canek, einen Aussichtspunkt auf dem Hügel neben dem Dorf, laufen. Der Weg dort hin dauert nur 20 Minuten und man hat einen schönen Blick über den See und Flores. Von dort aus sind wir weiter durch den Wald zum Playa Chechenal peten (weitere 20 Minuten) um uns abzukühlen. Die erhoffte Abkühlung gab es aber nicht. Das Wasser ist bestimmt 28 Grad warm. Trotzdem haben wir es uns am Strand gut gehen lassen.

Luisa im Lancha und Flores im Hintergrund
Luisa im Lancha und Flores im Hintergrund

Die versunkene Stadt

Einen Tag später geht es nun nach Tikal, die eine ganze Stunde mit dem Shuttle von Flores entfernt liegt. Wir haben noch nie etwas von den Mayas gesehen und wissen nur aus dem Fernsehen was uns erwartet. Weil wir gehört haben, dass es bei den Guides massive Qualitätsunterschiede gibt, haben wir uns dazu entschieden alles auf eigene Faust zu erkunden. So gibt es nämlich bei manchen Touren tiefe Einblicke, auch in die heutige Mayakultur, und bei anderen nur irrelevanten Informationen, die man so auch auf Wikipedia finden würde. (Hier geht es zur Tour) Vorher haben wir uns schon eine passende Route rausgesucht und ein paar Infos zu den Ruinen gedownloadet.
Im Nationalpark hat man nur begrenzt Zeit. Das liegt an den Touren, denn die sind eigentlich immer nur 5 Stunden.
Nach unserer Ankunft haben wir uns direkt auf den Weg in den Dschungel gemacht. Unser Ziel war entgegengesetzt zu den ganzen Touren zu laufen, um die Ruinen für uns zu haben. Das hat auch sehr gut funktioniert. Insbesondere die ersten Ruinen waren komplett leer. Wir haben uns wie Entdecker gefühlt. Auch weil um uns herum gefühlt hunderte Brüllaffen waren. Je näher wir dem zentralen Platz kommen und je mehr wir von den Ruinen sehen, umso faszinierter werden wir von dieser Hochkultur. Bis hin zum großen Platz sind schon zwei Stunden vergangen und dann stehen wir da, mitten auf dem Platz, umringt von riesigen Pyramiden. Unsere Eindrücke lassen sich kaum in Worte fassen. Wir stellen uns vor, wie hier vor hunderten von Jahren das Leben gewesen sein muss und wie es hier damals aussah. Die Ruinen lassen es uns nur erahnen. Nicht nur die Bauwerke sind beeindruckend. Genauso interessant sind die aktiven Ausgrabungen, die man beobachten kann. Das gesamte Gelände ist voll mit Mitarbeitern, die damit beschäftigt sind, neue Ruinen freizulegen. Pyramiden, deren Umrisse zwar sichtbar sind, die aber von der Natur komplett verschlungen wurden.

Wir hätten hier wohl statt 5 Stunden eher 20 Stunden verbringen können. Doch leider müssen wir mit unserer Gruppe wieder zurück nach Flores. Wir hatten eine großartige Zeit hier und wären gern noch geblieben. Auf jedenfall zählt Tikal jetzt schon zu unseren Highlights.

Maya Ruinen
Gruppe G
Maya Ruinen
Tempel 5
Maya Ruinen
Großer Platz

Rundgang auf eigene Faust

Karte Tikal

Vom Ausgangspunkt (Stern auf der Karte) geht es nach links. Die geführten Touren biegen hier zuerst nach rechts ab. 
11 – Tempel 6
Auf der Rückseite des Tempels sind Inschriften sichtbar. Diese sollen die Folge der Königreiche darstellen. Da der Tempel so abgelegen liegt und Touren hier nur selten vorbei kommen, eignet sich der Weg besonders zum Beobachten der Tiere. Insbesondere Brüllaffen waren bei unserer Besichtigung sehr präsent.
24 – Gruppe G
Die Gruppe ist eine der größten Palastbauten und wurde zwischen 734 und 746 erbaut. Sie wird dem Herrscher Yik’in zugeordnet und könnte sein privater Palast gewesen sein. Yik’in zählt auch zu Tikal größten militärischen Herrschern. Sein Vater war der König Jasaw Chan, dessen Ruhestätte der Tempel 1 auf dem Grand Plaza ist. 
10 – Tempel 5
Die Pyramide ist eine der Haupttempel in Tikal. Er befindet sich südlich der zentralen Akropolis und ist die Grabstätte eines noch unbekannten Herrschers. Er wird auf 700 n.Chr. datiert und ist 57 Meter hoch. Damit ist der Tempel das zweithöchste Gebäude in Tikal. 
3 – Platz der sieben Tempel
Auf der Ostseite des Platzes stehen die Namensgebenden sieben Tempel. Diese werden zwischen 650 v.Chr. und 550 v.Chr. eingeordnet. Den Eingang des Platzes bilden die drei Ballspielfelder. Auf der gegenüberliegenden Seite stehen drei größere Paläste. 
2 – Große Pyramide Mundo Perdido
Mundo Perdido bedeutet soviel wie “ die verlorene Welt“. In der Mitte findet sich die große Pyramide die von 37 Gebäuden umringt ist. Die große Pyramide ist 32 Meter hoch und diente wahrscheinlich einst dazu, den Lauf der Sonne und der Sterne zu beobachten. Grabungen in die Pyramide haben gezeigt, das diese auf 4 ähnlichen Pyramiden besteht die auf 700 v.Chr. datiert werden. Somit ist Mundo Perdido unter derzeitigem Forschungsstand das älteste Gebäude in Tikal.
9 – Tempel 4 mit Aufstieg
Mit 65 Metern ist der Tempel das höchste Gebäude in Tikal. Diese Pyramide lässt sich über eine Holztreppe besteigen. Von oben hat man einen ganz besonderen Blick über Tikal und kann in der Ferne den Brüllaffen lauschen. Dort bekommt man ein Gefühl für die einstigen Dimensionen der Stadt. 
1 mit 18 und 17 – Großer Platz mit den Tempel 1 und 2 sowie mit der Centralen und der nördlichen Akropolis
Alle Wege in Tikal führen zu diesem Komplex. Im Zentrum steht der Tempel 1 (Tempel des großen Jaguars). In der Spitze des Tempels befinden sich drei Räume, deren Türstürze reich verziert waren. Einer von ihnen ist heute im Basler Museum zu finden. Ihm gegenüber steht der Tempel 2, den man von der Rückseite über eine Treppe besteigen kann. Beide Tempel wurden vom Sohn des Königs ab 734 errichtet.
Die Akropolis im Norden entstand deutlich früher. Es wurden hier 100 Gebäude freigelegt. Das ältere bereits aus der Zeit um 600 v.Chr. Hier lässt sich auch die Bauart der Maya erkennen. Sie errichten neue Tempel als Hülle auf älteren. So wachsen die Tempel stetig. Diese Schichten verleihen den Tempeln mehr Macht und Heiligkeit. 
4 – Östlicher Platz 16 – Komplex R 15 – Komplex Q
Über den östlichen Platz gelangt man dann zum Komplex Q. Dieser besteht aus zwei Zwillingspyramiden, welche für verschiedene Rituale rund um den Mayakalender genutzt wurden. Die Pyramiden im Osten und Westen repräsentieren die Erdebene und markieren die Zeitzyklen, insbesondere die tägliche „Geburt“ und den „Tod“ der Sonne. Längliche Gebäude im Süden mit den 9 Durchgängen könnte die Unterwelt der Maya mit seinen 9 Ebenen darstellen. Im Gegenüber steht der Thronstein des Herrschers für den Himmel. 

Damit Endet die Tour durch Tikal.

Wer noch mehr erfahren will, findet Hier weitere Infos.

 

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